Als „Late Talker“ bezeichnet man Kinder, die deutlich später anfangen zu sprechen als andere. Ca. 15 % der zweijährigen Kinder weisen eine verzögerte Sprachentwicklung bei ansonsten altersgerechter Allgemeinentwicklung auf. Viele Late Talkers haben langfristig Sprachentwicklungsprobleme, weshalb sie als Risikokinder gelten. Die Früherkennung dieser Risikokinder hilft den pädagogischen Fachkräften passende Unterstützungsmöglichkeiten zu finden und diese alltagsintegriert umzusetzen.Für die frühe Beurteilung sprachlicher Kompetenzen bieten Elternfragebögen zum aktiven Wortschatz des Kindes im Deutschen und in der/den Erstsprache(n) eine zuverlässige Quelle. Besonders bei mehrsprachigen Kindern ist die Zusammenarbeit mit den Eltern für die Einschätzung der Sprachentwicklung entscheidend: Oft fällt es pädagogischen Kräften schwer, die Ursachen der geringen sprachlichen Fähigkeiten des Kindes in der deutschen Sprache zu interpretieren. Dafür ist die Überprüfung der sprachlichen Fähigkeiten des Kindes in der/den Erstsprache(n) erforderlich. Das Anwendungsseminar besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Modulen. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis erwerben Sie Grundkenntnisse über die Ursachen einer Sprachentwicklungsverzögerung und über die weitere Entwicklung von Late Talkers. Sie setzten Sie sich mit dem Screeningverfahren SBE-2-KT (Sprachbeurteilung durch Eltern – Kurztest für die U7) als einer der Möglichkeiten zur Früherkennung von Risikokindern auseinander. Sie erhalten einen kompakten Überblick über den theoretischen Hintergrund des SBE-2-KT, lernen den Fragebogen auszuwerten und erfahren, wie die Ergebnisse interpretiert werden. Gemeinsam erarbeiten wir Einsatzmöglichkeiten des SBE-2-KT in Ihrer Einrichtung. Dabei legen wir den Fokus auf die Erkennung von Late Talkers, die mehrsprachig aufwachsen.
Referentin: Dr. Tatiana Klasik
Zielgruppe: Pädagogische Fachpersonen aus Krippe, Kindergarten und Tagespflege
In fast jedem Kindergarten in Deutschland werden heute Kinder mit Wurzeln aus den verschiedensten Ländern und Kulturkreisen betreut. Manche sind in Deutschland geboren, manche kommen mit ihren Eltern im Kindesalter nach Deutschland. Alle sollten sich in der KiTa wohlfühlen und sich in der KiTa repräsentiert sehen und mit allem, was sie ausmacht, dazu zu gehören, und nicht durch ihr „Anderssein“ bewusst oder unbewusst ausgegrenzt werden.
In diesem Seminar entwickeln die Teilnehmer*innen ein Bewusstsein dafür, welche kulturbedingte Vorurteile und Diskriminierung im Kita-Alltag vorkommen können und welche Formen des Alltagsrassismus am häufigsten vorkommen. Sie erkennen, wo sie in der eigenen KiTa stattfinden und vermittelt werden. Gleichzeitig setzen sich die pädagogischen Fachkräfte mit den eigenen Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmustern im Zusammenhang mit fremden Kulturen und Ländern auseinander und welchen Einfluss diese auf eine vorurteilsbewusste KiTa haben. Die pädagogischen Fachkräfte erhalten Ideen zur Sensibilisierung von Kindern für die Themen Vorurteile, Ausgrenzung und Diskriminierung. Es werden Bereiche aufgezeigt und diskutiert, in denen sich im Kindergartenalltag häufig Formen kultureller Ausgrenzung finden lassen und Lösungsvorschläge erarbeitet für die Gestaltung einer Alltagrassismus freien KiTa.
Welche Kompetenzen erwerben Sie in diesem Seminar?
Entwicklung eines Bewusstseins für Vorurteile und Diskriminierung im KiTa-Alltag
Sensibilisierung hinsichtlich der Repräsentation kultureller Vielfalt
Wahrnehmung und Erkennen von Bereichen, die auf kulturbedingten Vorurteilen, Klischees und Pauschalisierung basieren
Verständnis für die Bedeutung der eigenen kulturellen Prägung im pädagogischen Alltag
sensibler Umgang mit Konflikten, die aus kulturellen Unterschieden resultieren
Erkennen von Alltagsrassismus und Kennenlernen alternativer Verhaltensweisen
Das Seminar ist Teil der
Zertifizierungskurse:
Fachkraft für Inklusionspädagogik im Früh- und Elementarbereich
Fachkraft für frühkindliche Bildung und Förderung für Kinder unter drei Jahren
Fachkraft/Multiplikator*in für alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung in der Kita
Referent*in: Dorothea SlevogtZielgruppe: Pädagogische Fachkräfte aus Kita und Schule sowie Interessierte aus anderen Bereichen
Beißen in der Krippe:
Online: Mi. 08.10.2025, 09.30 - 16.00 Uhr (7 UE)
Entwicklungspsychologisch betrachtet ist es nicht ungewöhnlich, wenn kleine Kinder andere Kinder in der Gruppe beißen. Wenn es zu Verletzungen gekommen ist, oder das Verhalten häufiger auftritt, wird es allerdings schnell zu einem schwerwiegenden Problem für alle Beteiligten in Krippe oder Kita. Eltern verlangen den Ausschluss des „Beißers“ oder der „Beißerin“ oder nehmen ihr Kind, wenn es gebissen wurde, gleich ganz aus der Einrichtung. Pädagogische Fachkräfte fragen sich in solchen Situationen, wie sie mit dem Verhalten angemessen umgehen sollen, denn: Selbst wenn das beißende Kind regelrecht „beschattet“ wird, kann es zu „Attacken aus heiterem Himmel“ kommen. Das Verhalten kann sich sogar auf die Gruppe ausweiten, und es gibt plötzlich mehrere Kinder, die beißen. Im Seminar werden auf Basis aktueller Forschungsergebnisse abgestimmte – responsive – Strategien im Umgang mit Beißen vorgestellt, die alle Beteiligten in den Blick nehmen: Kinder, Eltern, Fachkräfte, Leitung und Träger.
Das Seminar ist Teil der Zertifizierungskurse
:
Fachkraft für frühkindliche Bildung und Förderung für Kinder unter drei Jahren
Fachkraft für Inklusionspädagogik im Früh- und Elementarbereich
Am 09. Oktober 2025 bietet Frau Prof. Dr. Gutknecht bei uns das Online-Seminar
„Schlafen und Ruhen in der Kita responsiv begleiten" an.
Referent*in: Prof. Dr. Dorothee GutknechtZielgruppe: Alle Berufsgruppen, die mit Säuglingen und Kleinkindern arbeiten, insbesondere in Krippe, Kita und Tagespflege
Die entwicklungsgerechte Mahlzeitenbegleitung in der Kita stellt gerade vor dem Hintergrund der Diversität von Kindern eine große Herausforderung dar. Das Kind lernt bei den Mahlzeiten zu spüren: wann bin ich hungrig und wann bin ich satt? Es begegnet neuen Konsistenzen, Gerüchen, Geschmacksrichtungen. Der Umgang mit Besteck stellt den ersten Werkzeuggebrauch dar. Hinter Konflikten im Ess-Entwicklungs-Prozess stehen oft die Kontrollbedürfnisse des Erwachsenen gegenüber den wachsenden Autonomiebedürfnissen des Kindes. „Probieren“ stellt nicht selten auch im Team ein Thema mit hohem Konfliktpotenzial dar. In der inklusiven Kita begegnen Kinder, die zu viel oder zu wenig essen, die das Essen verweigern oder extrem wählerisch sind, Kinder, die die Nahrung stopfen, bis der Mund ganz voll ist, Kinder mit Fütter- und Gedeihstörungen, mit (mund-)motorischen Auffälligkeiten. Fachkräfte stehen vor Langsam- und Schnell-Essern, vor müden oder hellwachen Kindern bei der Mahlzeit. Auch die Gestaltung von Mikrotransitionen zum Esstisch hin und vom Esstisch weg muss sorgfältig geplant werden. Kinder bei den Mahlzeiten in der Kita in einer die Selbstregulation stärkenden Weise zu begleiten, vollzieht sich immer im Rahmen von Fütter- oder Ess-Beziehungen. All diese Aspekte zeigen, wie komplex sich der Bildungsort Mahlzeit in der Kita darstellt und wie viele Stressoren damit verbunden sind. In einer Einrichtung greifen Organisationsaspekte und die Beziehungsaspekte bei den Mahlzeiten ineinander. Gerade hier ist zudem eine enge und wertschätzende Zusammenarbeit mit den Familien erforderlich. Ernährungsfragen sind dabei für Eltern viel mehr als reine Aspekte der Alltagsorganisation – sie sind eng verknüpft mit der konkreten Sorge um das Wohlergehen ihres Kindes.Daraus ergeben sich zwei zentrale Herausforderungen für pädagogische Fachkräfte, denn sie müssen Elternempathisch begleiten und ernst nehmen, ohne sich von deren Sorgen vereinnahmen zu lassen. eine Haltung der professionellen Sicherheit vermitteln, um den Stress rund um das Essen zu reduzieren – sowohl für das Kind als auch für die Eltern. Die Fortbildung bietet Fachkräften praxisnahe Strategien und fundierte Kenntnisse, um den Ess-Lern-Prozess in Krippe oder Kindertagespflege professionell, achtsam und responsiv zu begleiten.Welche Kompetenzen erwerben Sie in dieser Fortbildung?
Fundiertes Wissen über die Bedeutung des Essens als Beziehungshandlung und responsive Begleitungsmethoden
Verständnis für entwicklungsbedingte Zusammenhänge zwischen Groß-, Fein- und Mundmotorik im Esslernprozess
Sicheres Erkennen und kompetenter Umgang mit typischen Herausforderungen wie Neophobie, selektivem Essverhalten und motorischen Schwierigkeiten
Gestaltung von Mahlzeiten-Skripts unter Berücksichtigung familiärer Ess- und Ernährungspraktiken im Sinne einer kulturellen Responsivität
Praxiswirksame Strategien zur Prävention von Verschluckrisiken und zur sicheren Essbegleitung im Alltag
Implementierung einer positiven Probierdidaktik, die alle Bildungsbereiche der Einrichtung einbezieht
Kompetenz zur Schaffung einer genussvollen Essatmosphäre, die Wohlbefinden und positive Esserfahrungen fördert
Vermittlung demokratischer Grundwerte am Esstisch durch Einübung von Vertrauen, Zuhören, Teilen und gegenseitigem Respekt
Anwendung evidenzbasierter Konzepte wie "Food Chaining" und geteilte Verantwortung nach Ellyn Satter bei problematischem Essverhalten
Professionelle Gestaltung der Elternzusammenarbeit im Spannungsfeld zwischen elterlicher Fürsorge und pädagogischer Fachkompetenz
Das Seminar ist Teil der Zertifizierungskurses
Fachkraft für frühkindliche Bildung und Förderung für Kinder unter drei Jahren Referentin: Prof. Dr. Dorothee GutknechtZielgruppe: Alle Berufsgruppen, die mit Säuglingen und Kleinkindern arbeiten, insbesondere in Krippe, Kita und Tagespflege
Frau Gutknecht bietet am ZEL weitere Seminare zu den Lebensaktivitäten Schlafen und Essen sowie zu Beißverhalten an:
Schlafen und Ruhen in der Kita achtsam und responsiv begleiten Beißverhalten von Kindern in der Kita - Achtsame und responsive HandlungsmöglichkeitenVom Wickeln zum Toilettengang: Die Lebensaktivität Ausscheiden in der Kita achtsam und responsiv begleiten
In Deutschland nimmt der Anteil an Familien, in denen mehrere Sprachen gesprochen werden, zu. Dies stellt für pädagogische Fachkräfte in Krippe und Kindergarten eine große Herausforderung dar.Die Besonderheiten des mehrsprachigen Spracherwerbs und Ihre Fragen dazu stehen im Mittelpunkt dieses Seminars. Verschiedenen Formen eines mehrsprachigen Aufwachsens werden vorgestellt. Gemeinsam erarbeiten wir, was zu beachten ist, damit Kinder sowohl die nichtdeutsche Erstsprache als auch Deutsch gut erwerben. Verbreitete „Mythen“ zum mehrsprachigen Aufwachsen werden gemeinsam unter die Lupe genommen und durch wissenschaftliche Erkenntnisse auf ihre fachliche Richtigkeit geprüft.Darauf aufbauend steht die Zusammenarbeit mit mehrsprachigen Familien im Fokus. Für einen erfolgreichen Mehrsprachenerwerb spielt die Art des Umgangs mit den Sprachen im familiären Kontext eine große Rolle. Mehrsprachige Eltern sind oft unsicher in der Verwendung der verschiedenen Sprachen mit dem Kind. Dabei fühlen sie sich nicht angemessen unterstützt in der mehrsprachigen Erziehung. Leider kommt es oft vor, dass sie nicht ausreichend oder sogar falsch beraten werden.Um Bezugspersonen zielgerichtet beraten zu können, lernen Sie, welche Faktoren für den mehrsprachigen Spracherwerb entscheidend sind: Welche Sprache(n) sollen Eltern mit ihrem Kind sprechen? Wie viel Konsequenz ist in der mehrsprachigen Erziehung nötig? Wie können Eltern ihr Kind optimal unterstützen? Die Teilnehmer*innen lernen einen Leitfaden kennen, der Fachkräfte im Gespräch mit den Eltern unterstützt.Welche Kompetenzen erwerben Sie in der Fortbildung?Wissen über den Verlauf des Spracherwerbs bei MehrsprachigkeitBesonderheiten des mehrsprachigen SpracherwerbsFundierte Konzepte für eine förderliche mehrsprachige ErziehungStrategien für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit mehrsprachigen ElternDas Seminar ist Teil der Zertifikatskurse:Fachkraft/Multiplikator*in für alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung in der KitaFachkraft für frühkindliche Bildung und Förderung für Kinder unter drei JahrenFachkraft für Inklusionspädagogik im Früh- und ElementarbereichSprach-, Sprech-, Kommunikationsstörungen bei Kindern/JugendlichenReferent*in: Carmen HuckZielgruppe: Fachpersonen aus Krippe, Kindergarten und Tagespflege, Frühförderung, Sprachtherapie und allen angrenzenden Bereichen.
Sie interessieren sich für das Thema: Sprachdiagnostik bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern?Dann besuchen Sie gerne unsere Fortbildung: Sprachdiagnostik bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern: Möglichkeiten und Herausforderungen
Mit Händen und Bildern kommunizieren: Gebärden und Symbole für Krippe, Kindergarten und Förderkontexte:
Heidelberg (Präsenz): Mo. 08.12.2025, 11.00 - 17.00 Uhr - Di. 09.12.2025, 09.00 - 15.00 (12UE)
Kinder kommunizieren von an Anfang an. Bevor sie sprechen
können, nutzen sie die nonverbale Kommunikation: Sie teilen sich „mit Händen
und Füßen“ und mit ihrer Mimik mit. Dieses natürliche Verhalten können Sie
durch Gebärden verstärken und damit Kindern den Weg zur Lautsprache
erleichtern. Lautsprachunterstützende Gebärden (LUG) können Sie einsetzen in
der die Alltagskommunikation in Krippe, Kita oder Kindertagespflege. Diese
Gebärden begleiten die gesprochene Sprache und dienen als Brücke zur
Lautsprache.
Besonders hilfreich ist der Gebärdeneinsatz für Kinder mit
Migrationshintergrund oder Sprachentwicklungsverzögerung. So können die Kinder
frühzeitig und erfolgreich mit anderen Kindern und Erwachsenen kommunizieren.
Bilder, Fotos und Symbole schaffen zusätzliche Kommunikationsmöglichkeiten.
In diesem Seminar lernen Sie lautsprachunterstützende
Gebärden kennen für die alltägliche Kommunikation mit Babys, Kleinkindern und
Kindergartenkindern. Sie lernen die Grundlagen und verschiedene Systeme kennen
sowie Methoden zur Einführung der LUG.
Folgende Kompetenzen erwerben Sie in dieser Fortbildung:
Basiswissen zur gebärdenunterstützten
Kommunikation Überblick über Gebärden-Systeme (z.B. Deutsche
Gebärdensprache und Gebärdenunterstützte Kommunikation -GuK von Edda Wilken)
Erster Grundwortschatz an Gebärden
Methoden der Einführung von Gebärden
Einsatz von Metacom-Symbolen, Fotos und Bildern
zur Visualisierung
Kombination von Bildsymbolen und Gebärden
LiteraturBuschmann,
A. & Dittmann, F. (2021). Lautsprachunterstützende Gebärden (LUG):
Elterninformation. Sprache-Stimme-Gehör 2021 (45), 103-104 hier herunterladen
Das Seminar ist Teil der Zertifizierungskurse
:
Fachkraft/Multiplikator*in für alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung in der Kita
Fachkraft für frühkindliche Bildung und Förderung für Kinder unter drei Jahren
Fachkraft für Inklusionspädagogik im Früh- und Elementarbereich
Referent*in: Falko Dittmann, Brigitte DegitzZielgruppe:
Pädagogische Fachkräfte aus Krippe, Kindergarten und Tagespflege,
Fachpersonen aus der Heilpädagogik, Ergotherapie und Sprachtherapie
Veranstaltungsort: ZEL-Zentrum für Entwicklung und Lernen, Heidelberg, Kaiserstraße 36, 69115 Heidelberg
Wozu wird eigentlich beobachtet? Nur, weil der jeweilige
Bildungs- und Erziehungsplans es einfordert, oder hat auch das Kind etwas
davon? Inwieweit profitiert die tägliche pädagogische Arbeit von der
Beobachtung und Dokumentation?
Eine Entwicklungsbeobachtung ist so etwas wie eine
Diagnostik: Man vergleicht ein Kind mit sich selbst im individuellen Verlauf
und mit gleichaltrigen Kindern (Altersnorm). Und man vergleicht eine Gruppe von
Kindern mit anderen Gruppen der gleichen Einrichtung, im gleichen Bundesland
etc.
Entwicklungsbeobachtung lenkt die Aufmerksamkeit frühzeitig
auf Entwicklungsrisiken, zeigt Stärken und Schwächen eines Kindes und deswegen
eine wichtige Grundlage für die individuelle Entwicklungsbegleitung. Leider
sind viele Verfahren eher sperrig, erfordern eine gesonderte 1 zu 1 -Situation
oder sind nur mit den entsprechenden medizinischen, statistischen oder
psychologischen Vorkenntnissen verlässlich auszuwerten.
Der Fokus dieses Seminars liegt dagegen auf erprobten
Verfahren, die sich gut in den pädagogischen Alltag einfügen und wenig
fachfremde Vorkenntnisse erfordern. Teilnehmer*innen lernen diese kennen, die
jeweiligen Vor- und Nachteile abzuwägen und ein geeignetes Verfahren für die
jeweilige Situation zu wählen. Es wird erarbeitet, wie aus der Beobachtung
Förderschwerpunkte abgeleitet werden können. Zuletzt wird thematisiert, wie
sich auf Basis der Ergebnisse ein fundiertes Gespräch über den Entwicklungsstandes
des Kindes im Kollegium, mit den Eltern oder auch mit ärztlichen oder
therapeutischen Fachkräften gestaltet werden kann.
Welche Kompetenzen erhalten Sie in dieser Fortbildung?
Wissen
über die Bedeutung von Entwicklungsbeobachtung
Grenz-
und Meilensteine unterscheiden und ihre Bedeutung einordnen können
Freie
und qualifizierte Beobachtung abgrenzen können
Vor-
und Nachteile abwägen und auf die eigene Situation übertragen können
Integrieren
von Verfahren in den pädagogischen Alltag
strukturierte
Entwicklungsbeobachtung mit dem Beobachtungsbogen Kita (BB 1-6)
Die
Ergebnisse interpretieren und daraus Schwerpunkte für die individuelle
Förderung ableiten können
Kommunikation
der Ergebnisse im Team, ggü. den Eltern sowie ggf. medizinischen und
therapeutischen Fachkräften
Das Seminar ist Teil der zertifizierten Weiterbildungen:
Fachkraft
für Inklusionspädagogik im Früh- und ElementarbereichFachkraft für frühkindliche Bildung und Förderung für Kinder unter drei
Jahren
Referent*in: Dr. Henning Rosenkötter
Zielgruppe: Fachpersonen und Leitungskräfte aus Krippe, Kindergarten und
Kindertagespflege
Schlafen in der Kinderkrippe:
Online: Do. 09.10.2025, 09.30 - 16.00 Uhr (7 UE)
Wenn in Krippe oder Kita das Schlafengehen bevorsteht, steigt bei vielen Fachkräften der Stresspegel: Denn der Übergang, bis jedes Kind schläft, kann als große Herausforderung empfunden werden. Daneben müssen auch Formen der Ruhebegleitung für die Kinder gefunden werden, die den Tagesschlaf bereits aufgegeben haben. Fachkräfte stehen hier täglich vor der Aufgabe, mit den Schlafgewohnheiten des Kindes und den Wünschen der Eltern zu arbeiten.
Die gesamte Pädagogik in der Mittagszeit einer Einrichtung sollte die Selbstregulation der Kinder unterstützen, damit die Kinder „loslassen" und sich im Sinne eines Spannungsabbaus „herunterregulieren" können. Wie bei anderen Schlüsselsituationen im Tagesablauf auch, liegen die Vorstellungen von Eltern zum kindlichen Schlafbedürfnis mit jenen der pädagogischen Fachkräfte oft weit auseinander. Die pädagogische Fachkraft ist gefordert, die Wünsche der Eltern zu respektieren und gleichzeitig einen Weg zu finden, der am Wohl des Kindes ausgerichtet ist und die Grundorientierungen der Einrichtung aufgreift.
Welche Kompetenzen erwerben Sie in dieser Fortbildung?
Wissen über das kindliche Schlafbedürfnis und die Konsequenzen von Schlafmangel
Umgang mit Unruhe im Schlafraum
Gestaltung der Schlafsituation in der Eingewöhnung
Begleitung der Tagesübergänge (Mikrotransitionen), z. B. vom Essen zum Schlafen
Professionelle und konstruktive Zusammenarbeit mit Eltern rund um das Thema Schlaf
Optimierung des „Drehbuch-Skripts" vom Schlafen und Ruhen in der jeweiligen Einrichtung
Teil des Zertifizierungskurses
Fachkraft für frühkindliche Bildung und Förderung für Kinder unter drei Jahren
Am 08. Oktober 2025 bietet Frau Prof. Dr. Gutknecht bei uns das Online-Seminar
„Beißverhalten von Kindern in der Kita - Achtsame und responsive Handlungsmöglichkeiten" an.
Referent*in: Prof. Dr. Dorothee GutknechtZielgruppe: Fachpersonen aus Krippe, Kita und Tagespflege
In diesem Seminar erwerben Sie zentrale theoretische Grundlagen und erste praktische Kompetenzen zur systematischen Beobachtung, Dokumentation und Beurteilung der sprachlichen Entwicklungsprozesse bei Kindern im Alter von null bis sechs Jahren. Die Teilnehmer*innen erhalten einen Überblick über methodische Herangehensweisen sowie über verschiedene Beobachtungsverfahren (u. a. sismik, seldak, liseb, BaSik) mit dem Ziel, die kindliche Sprachentwicklung kompetent zu begleiten.
Im Seminar erarbeiten die Teilnehmer*innen Basiswissen zur Beobachtung und zu typischen Beobachtungsfehlern, die die Wahrnehmung und Einschätzung sprachlicher Fähigkeiten beeinflussen. Kriterien für die Qualität einer Beobachtung werden erarbeitet und unterschiedliche Herangehensweisen vorgestellt: Dokumentation der Spontansprache, Einsatz strukturierter Beobachtungsverfahren und Screenings, Abgrenzung gegenüber Testverfahren mit dem Ziel einer Diagnostik. Es werden praktische Übungen zur Beobachtung der Spontansprache durchgeführt.
Welche Kompetenzen erwerben Sie in diesem Seminar?
Grundlagen zur Beobachtung und Dokumentation von (Spontan-)Sprache
Überblickswissen über Methoden und Verfahren der Sprachbeobachtung
entscheiden können, welches Verfahren für die eigene Praxis geeignet ist
Das Seminar ist Teil der
Zertifizierungskurse:
Fachkraft/Multiplikator*in für alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung in der Kita
Fachkraft für Inklusionspädagogik im Früh- und Elementarbereich
Referent*in: Brigitte DegitzZielgruppe: Pädagogische Fachkräfte aus Krippe, Kindergarten und Tagespflege, Fachberatungen und Sprachexpert*innen
Kein Mensch kann lernen, ohne wahrzunehmen. Jedoch nehmen viele Menschen etwas wahr, ohne daraus zu lernen. Wir sollten daher viel über Wahrnehmung lernen. Wahrnehmung, Gedächtnis und Aufmerksamkeit sind wichtige Voraussetzungen für Lernen. Um Therapie- und Bildungsprozesse gezielter zu gestalten, lernen Sie verschiedene Wahrnehmungsformen kennen und erfahren, wie diese in Alltagshandlungen eingebettet sind. Es werden Möglichkeiten besprochen, wie eine Krippe, Kita oder Praxis unter dem Aspekt Wahrnehmung gestaltet werden kann. Fallbeispiele sind willkommen.
Welche Kompetenzen erwerben Sie in dieser Fortbildung?
Definition von Wahrnehmung und Unterschiede in den Wahrnehmungsfunktionen
Diskussion der Begriffe „gezielte Förderung“, „spielerisch“ und Ganzheitlichkeit
Erkennen von Wahrnehmungsstörungen
Beispiele und Anregungen für Wahrnehmungsspiele und -therapie
prüfender Blick auf die Raumgestaltung und das Therapiematerial
Literaturangabe:Groschwald & Rosenkötter (2016). Vom Wahrnehmen zum Lernen, Frühe Bildung in Krippe und Kita. Herder Verlag.
Teil des
Zertifizierungskurses Fachkraft für Inklusionspädagogik im Früh- und Elementarbereich
Referent*in: Dr. Henning RosenkötterZielgruppe: Fachpersonen aus den Bereichen Krippe, Kindergarten, Tagespflege, Kinderpflege, Heilpädagogik, Frühförderung, Ergotherapie, Sonderpädagogik, Lernpädagogik und Psychologie
Vom Wickeln zum Toilettengang:
Online: Do. 24.09.2026, 09.30 - 16.00 Uhr (7 UE)
Die Begleitung von jungen Kindern im
Übergang vom Wickeln zum eigenständigen Toilettengang stellt eine
anspruchsvolle Aufgabe dar. Der Blick auf die hier anstehenden
Entwicklungsschritte des Kindes hat sich dabei in den letzten Jahren
deutlich verändert: So vermitteln die gebräuchlichen Begriffe
‚Sauberkeitserziehung‘ oder ‚trocken und sauber werden‘ oft eine
Einteilung von Kindern in ‚sauber‘ und ‚nicht sauber‘ – eine
Perspektive, die der individuellen Entwicklung nicht gerecht wird.
Forschungserkenntnisse zeigen, dass Kinder in diesem Entwicklungsprozess
durch ein beziehungsorientiertes, responsives Antwortverhalten optimal
unterstützt werden können.Die
Fortbildung vermittelt ein fundiertes Wissen und praxisnahe Strategien
zur achtsamen und responsiven Begleitung von jungen Kindern in ihrer
Entwicklung zur Ausscheidungsautonomie. Die Teilnehmer*innen erwerben
dabei ein tieferes Verständnis für die körperlichen, emotionalen und
sozialen Aspekte dieses Entwicklungsprozesses. Wir nehmen auch die
verbale und nonverbale Begleitung der Kinder in den Blick. Eine achtsame
Begleitung stärkt die Selbstregulation und das Selbstbewusstsein der
Kinder.In der
Zusammenarbeit mit Eltern zeigen sich häufig unterschiedliche
Vorstellungen bei der Begleitung des Kindes. Es gilt, elterliche Wünsche
zu respektieren und gleichzeitig ein Vorgehen zu wählen, das das Wohl
des Kindes berücksichtigt. Nicht
jeder Ansatz (zum Beispiel die Windelfrei-Methode) ist in einer
Einrichtung umsetzbar. Im geteilten Betreuungsfeld von Familie und Kita
ist eine gut aufeinander abgestimmte achtsame Zusammenarbeit wichtig.
Fachkräfte stehen hier vor der Aufgabe, elterliche Wünsche wertschätzend
einzubeziehen, zugleich aber auch die strukturellen und pädagogischen
Rahmenbedingungen der Einrichtung zu berücksichtigen. Entwicklungspsychologische
Grundlagen, neue Erkenntnisse aus der kulturvergleichenden Forschung
sowie praktische Methoden für den pädagogischen Alltag stehen im
Mittelpunkt. Die Teilnehmer*innen erfahren, wie sie Kinder im Übergang
zur Ausscheidungsautonomie einfühlsam begleiten, indem sie die
Entwicklung der Blasen- und Darmkontrolle berücksichtigen sowie zentrale
kindliche Signale nutzen. Zudem lernen sie, Mikrotransitionen rund um
den Toilettengang zu gestalten und Herausforderungen wie Konfliktnässen
oder Zuwendungsverlustängsten von Kindern einfühlsam zu begegnen.
Gleichzeitig stärken sie ihre Kompetenz in der Zusammenarbeit mit Eltern
und im souveränen Umgang mit oft tabuisierten Ekelemotionen. Welche Kompetenzen erwerben Sie in dieser Fortbildung? Grundwissen über die Entwicklung der Blasen- und DarmkontrolleSicheres Erkennen zentraler kindlicher Signale, die auf ihre Bereitschaft zur Ausscheidungsautonomie hinweisenSchaffen einer unterstützenden Umgebung die Sicherheit vermittelt und Zuwendungsverlustängste reduziertBegleitung der Mikrotransitionen (z. B. vom Spielen zum Toilettengang) durch den Einsatz von Übergangsobjekten und -liedernEntwicklung
eines kindgerechten „Drehbuch-Skripts“ für den Toilettengang, das
Orientierung und Sicherheit auch bei der Bewältigung der
Reinigungsfunktionen gibtGeschlechtsspezifische Unterschiede bei der Begleitung von Kindern zur AusscheidungsautonomieKompetenter Umgang mit typischen Herausforderungen, wie Ängsten vor der Toilette oder KonfliktnässenZusammenarbeit mit Eltern und interdisziplinären FachkräftenReflexion eigener Haltungen zu Sauberkeit, Körperlichkeit und Ekel, um ein professionelles Antwortverhalten sicherzustellenSouveräner Umgang mit tabubehafteten Themen wie Ekel - Entwicklung von Strategien zum Ekelmanagement
Das Seminar ist Teil der Zertifizierungskurses
Fachkraft für frühkindliche Bildung und Förderung für Kinder unter drei Jahren Referentin: Prof. Dr. Dorothee GutknechtZielgruppe: Alle Berufsgruppen, die mit Säuglingen und Kleinkindern arbeiten, insbesondere in Krippe, Kita und Tagespflege
Frau Gutknecht bietet am ZEL weitere Seminare zu den Lebensaktivitäten Schlafen und Essen sowie zu Beißverhalten an:
Schlafen und Ruhen in der Kita achtsam und responsiv begleiten Beißverhalten von Kindern in der Kita - Achtsame und responsive HandlungsmöglichkeitenBildungsort Mahlzeit: Dramen und Herausforderungen beim Essen lernen!